10 Fragen an Julia Faulhaber
In den letzten Wochen habe ich Euch ein paar meiner Partner vorstellen dürfen. Heute bin ich dran und freue mich mit Euch einen kleinen Rückblick auf 10 Jahre faulhaber Marketing Services zu geben. Ich habe viel gelernt, aber vor allem über mich selbst zu lachen und das Leben mit etwas mehr Gelassenheit zu geniessen. 😉
Das folgende Interview wurde von Jacqueline Fernandez geführt, die mich in diesem Projekt kreativ unterstützt. Danke liebe Jacky, dass Du mit mir das Gespräch führst:
1. Liebe Julia, 10 Jahre faulhaber Marketing Services, wir gratulieren! Du kannst mit Stolz auf Deinen beruflichen Weg zurückblicken. Wenn Du die Erfahrung mit einem Wort beschreiben würdest, wäre das…
Wenn ich es in ein Wort packe, dann ist dies «Berufung». Ich kann mich sehr glücklich schätzen, dass ich einen Beruf habe, der mich erfüllt. Meine Agentur hat sich über die letzten Jahre mit unseren Kunden stets weiterentwickelt. Mein jüngster Sohn ist so alt wie meine Agentur. Ich war hochschwanger, als ich meine Firma gegründet habe. Und ich würde es wieder tun. Es waren spannende 10 Jahre in denen sich vieles verändert hat und wir sehr viel gelernt haben.
2. Du hast für die besten Hotels der Welt gearbeitet und wurdest von Deinen Arbeitgebern immer hoch geschätzt.
Wie kam es zu Deiner Entscheidung ein Unternehmen zu gründen? Gab es da ein ausschlaggebendes Erlebnis oder einen bestimmten Moment der diesen Weg damals geprägt hat?
Meine Mutter war schon selbstständig und ich bin sozusagen bereits mit einer Unternehmer-Mama aufgewachsen. Ich war beruflich immer sehr motiviert und passioniert, aber wollte auch eine Familie gründen. Kaderfrauen in Teilzeit war vor 10 Jahren in der Luxushotellerie so gut wie unmöglich. Leider, denn ich denke der heutige Fachkräftemangel der Branche ist teilweise hausgemacht. Viele sehr gut ausgebildete Frauen haben die Branche so verlassen und sich neu orientiert. Aber – für mich war dies eine riesen Chance als Selbstständige. Und so startete ich mit zwei Kleinkindern im Mai 2011 ins Abenteuer faulhaber Marketing Services.
3. Was macht Deinen Beruf nach 10 Jahren immer noch so spannend ?
Ich liebe Veränderungen und bin ein sehr neugieriger und kommunikativer Mensch. In meinem Beruf bin ich täglich im Austausch mit spannenden Menschen und kann Ideen rund um die Brands und Kunden entwickeln und vermarkten. Bei schönen Produkten fliesst das ganz natürlich, das macht mir grosse Freude. Und so kommt eins zum anderen…
4. Du bist selbstständig, ist es wirklich so, dass es „Selbst-“ und „ständig“ ist? Wie schafft es Dein Team Dich zu unterstützen und kann man als Unternehmerin eigentlich auch mal abschalten?
Wenn einem die Arbeit Spass macht, dann schaut man nicht auf die Uhr. Das war bei mir schon immer so. Ich muss mich eher bremsen. So wie ich privat mal «ausbreche» und mir bewusst Zeit für meine Familie, Freunde und Hobbies nehme, so machen wir dies auch im Büro. Wir arbeiten alle viel und intensiv, da tut es extrem gut, wenn wir unseren Laptop einpacken und bei schönem Wetter spontan wegfahren und die Tapeten wechseln. Es braucht die Balance. Wir arbeiten ja sehr viel mit dem Kopf und kreativ. Wenn der Kopf voll ist, dann muss er gelüftet werden 😉.
5. Was hat sich Deines Erachtens in Deiner Branche von Deinen Anfangszeiten zu der Gegenwart verändert und wo geht die Reise für das Marketing eines Unternehmens hin?
Ich schaue gerne in andere Branchen rein um mich zu inspirieren. Die sind im Tech-Bereich oft viel weiter als die Hotellerie. Aber der Mensch ist halt auch ein wichtiger Faktor und in der gehobenen Hotellerie braucht es den Gastgeber. In den letzten 20 Jahren meiner beruflichen Laufbahn sind extrem viele neue Absatz- und Werbekanäle entstanden. Früher waren wir Generalisten, heute braucht es viele Spezialisten. Nur die wenigsten Unternehmen können es sich leisten auf allen Kanälen mit voller Power dabei zu sein. Hier sind wir gefragt, die passenden Plattformen, Partner und Testimonials herauszusuchen. Es braucht auch den Mut neues auszuprobieren. Meines Achtens nach wird das Marketing immer spannender im Bereich der Direktvermarktung, dies wird einen grossen Impact auf die Sales-Abteilungen haben. Für die Direktvermarktung braucht es kontinuierliche, zielgruppenorientierte, attraktive und spannende Inhalte und Produkte.
Wenn wir es schaffen, dass ein Kunde so stark ist, dass alle ihn wollen und keinen anderen, dann haben wir es geschafft. Unsere Arbeit ist eine Aufbauarbeit der Marke.
6. Deine Kunden sagen von Dir Du hast eine grosse Fähigkeit den Spirit eines Unternehmens und die Positionierung durch gezielte Marketing Strategien erfolgreich ans Ziel zu führen. Verrate uns Deine Erfolgsformel.
Da kann ich den Tipp geben, es geht nicht immer um Deinen eigenen Geschmack, sondern den der Zielgruppe. Wo will das Unternehmen hin und was braucht es dazu. Mit welchen Inhalten und auf welchen Kanälen hole ich meine Wunsch-Gäste ab. Ich habe schon einige Unternehmen gesehen, die haben einen Wunsch-Gast, der überhaupt nicht mit dem Angebot zusammenpasst. Es ist wichtig die Gäste anzusprechen und nicht aus der eigenen Perspektive sich zu präsentieren. Was finden meine Gäste bei mir, was sie begeistert! Ich bin sicher, alle haben da etwas. Und es braucht nicht immer grosse Investitionen um seinen Gästen Neues anzubieten.
7. Welches Unternehmen würdest Du gerne als zukünftigen Kunden für Dich gewinnen wollen? Gibt es da einen Favoriten der Dich begeistert?
Ich arbeite sehr gerne mit inhabergeführten Unternehmen, die qualitativ hochwertige und einzigartige Produkte und Dienstleistungen anbieten. In diesem Segment sind wir Spezialisten. Unsere Kernkompetenz haben wir im Bereich der Hotellerie und wenn ich mir einen Kunden wünschen könnte, dann wäre dies international für Richard Branson zu arbeiten. Er ist mutig, innovativ, charismatisch und ich bin von seinem Unternehmen wirklich begeistert. In der Schweiz sehe ich grosses Potential in der Westschweiz, da wäre zum Beispiel die Sandoz Foundation Hotels 😊. Die Betriebe haben unheimlich viel Potential für tolle Geschichten, nicht nur gastronomisch. Zum Beispiel das Hotel Palafitte – Karibikfeeling mitten in der Schweiz.
8. Welchen Rat würdest Du einem Menschen geben der sich in die Unabhängigkeit begeben möchte und ein Unternehmen gründen will?
Unbedingt einen Business-Plan schreiben. Die Idee muss gut durchdacht und durchgerechnet werden. Und sich auch nicht genieren, bei befreundeten Unternehmern nachzufragen, um die Idee zu besprechen.
Es gibt keine blöden Fragen, es wäre schade, sie nicht zu stellen.
Ein weiterer Tipp: die Nebenkosten gering halten. Was braucht es wirklich und was ist nice to have oder schmeichelt dem eigenen Ego, wie ein teures Büro oder Auto. Kaufe das Nötigste und fertig.
Und ein anderer Tipp, fokussiert Euch auf Eure Stärken. In der Selbstständigkeit kommen zig neue Themen auf Euch zu, wie Sozialversicherungen, Buchhaltung, usw. Lasst Euch da zu Beginn gut beraten, das spart am Ende viel Zeit, Geld und Nerven. Und es gibt tolle Start-Up Anlaufstellen. Die gewonnene Zeit könnt Ihr in die Kundenakquise investieren.
9. Euer Unternehmen entwickelt sich ständig weiter, gibt es noch Branchen die Du erkunden möchtest? Welches sind die Pläne oder Ideen für Eure Zukunft?
An erster Stelle steht für mich weiterhin unsere Arbeit mit den bestehenden Kunden. Hier sind wir noch lange nicht am Ziel.
Aber, wenn Du mich hier fragst, ja, es gibt da zwei Ideen. Ich würde gerne Workshops anbieten, Unternehmen zu helfen, neue Ideen zu entwickeln, wie sie ihre Zielgruppe überraschen und abholen. Hier geht es nicht primär um Renovationen oder grosse Investitionen, sondern Überraschungsmomente und Effekte. Waldbaden kennen viele schon, wie wäre es mit einem Waldfrühstück, im Wald oder thematisch aufgebaut am Frühstücksbuffet.
Mode und Stil ist für mich als Business-Frau und auch sonst ein Lieblings-Thema. Wir haben bereits zwei Modekunden in der Agentur. Zudem arbeite seit ein paar Jahren als Commercial -Model und habe daran sehr viel Freude. Das werde ich sicherlich weiter verfolgen. Zudem ich an den Shootings immer wahnsinnig spannende Leute kennenlerne.
10. Wie geniesst Du am liebsten Deine Freizeit und wo?
Mit meinen Kindern durch die Wellen toben. Ich liebe das Wasser.
Für weitere Informationen:
Mein Portrait ist vom international renommierten Künstler David Garcia Vivancos
